Akute rezidivierende Tonsillitis

Rezidivierende Entzündungen der Gaumenmandel (Tonsillen) und des peritonsillären Gewebes können zu einer dauerhaften Strukturveränderung mit narbigen Umbau führen. Im Rahmen des narbigen Umbauprozess im Bereich der Mandeln, geht die immunologische Funktion der Mandel Stück für Stück verloren.

Diese Strukturveränderung führt zu einem idealen Nährboden für Keime, die wiederholt zu akuten Mandelentzündungen führen können. In diesem Zustand stellen die Gaumenmandeln einen „Herd“ (Fokus) dar, der für verschiedene Erkrankungen in anderen Regionen des Körpers verantwortlich ist.
Hierunter fallen:

  • rheumatisches Fieber
  • Nierenentzündung
  • Augenentzündung
  • Schuppenflechte
  • Entzündliche Herzerkrankungen
  • Pustulosis palmaris und plantaris
  • Erythema nodosum

Patienten berichten häufig über rezidivierende Anginen (chronische Halsschmerzen), Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit und schlechten Geschmack im Mund.

Die Therapie der akuten rezidivierenden Tonsillitis erfolgt operativ durch Ausschälen der Gaumenmandeln.

Weil das Nachblutungsrisiko für die ersten zehn Tage sehr groß ist, erfolgt postoperativ die weitere stationäre Überwachung für einige Tage. Insbesondere die stationäre Überwachung unserer kleinen Patienten ist besonders wichtig, weil durch Schmerzen beim Schlucken die Flüssigkeitsaufnahme eingeschränkt ist. Kinder sind daher stark gefährdet, unter einer postoperativen Exsikkose (Austrocknung) zu leiden. Die Therapie erfolgt mit Infusionen zum Flüssigkeitsausgleich und einer Anpassung der Schmerztherapie um eine rasche Genesung zu erreichen.

Auch nach der Entlassung aus der Klinik ist das Nachblutungsrisiko weiterhin gegeben. Deshalb sollten Sie darauf achten, dass Sie sich (oder Ihr Kind) körperlich schonen und Aufenthalte in der prallen Sonne meiden. Weiterhin sollten Sie Zitrusfrüchte, Fruchtsäfte und kohlensäurehaltige Getränke meiden.

Kommt es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einer Nachblutung, sollten Sie unverzüglich zur weiteren Behandlung die Klinik aufsuchen. Ein Nachblutungsfall ist ein Notfall!

Scheuen Sie sich nicht, die Notrufnummer 112 zu benachrichtigen. Hier wird umgehend ein sicherer Transport in die Karl-Hansen-Klinik organisiert.

 

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