MZG bietet eine rückwirkende Ausbildungsvergütung an

Anschreiben und Videobotschaft an alle Schülerinnen und Schüler im Lippe-Institut

Keinen Zweifel lässt das Medizinische Zentrum für Gesundheit (MZG) in Bad Lippspringe daran, dass alle Schülerinnen und Schülern im Lippe-Institut zukünftig eine Ausbildungsvergütung bekommen sollen. Zwar hat die Gewerkschaft nach langem Zögern einen Termin für Tarifverhandlungen zur Ausbildung am 28. April bestätigt. Die MZG-Geschäftsführung verfolgt dennoch parallel weiter den eingeschlagenen Weg. "Wir freuen uns, dass wir mit der Gewerkschaft nun an den Verhandlungstisch kommen. Unabhängig davon bieten wir jeder Schülerin und jedem Schüler schon jetzt eine Ausbildungsvergütung rückwirkend zum 1. Januar 2020 an. Wir wollen in dieser Sache im Interesse unserer Auszubildenden keine weitere Zeit verlieren", betont MZG-Geschäftsführer Achim Schäfer.

Mit dem Angebot für individuelle Vereinbarungen hat das MZG an anderer Stelle bereits sehr gute Erfahrungen gemacht. Vor einigen Wochen erhielten alle Pflegekräfte, die aktuell im Umfeld der Corona-Pandemie besonders gefordert sind, ein Angebot zur Erhöhung ihrer Vergütung auf das Niveau des Tarifs für den öffentlichen Dienst (TvÖD). "Mehr als 95 Prozent der Pflegekräfte haben dieses Angebot angenommen. Das bestärkt uns darin, parallel zu den Verhandlungen mit der Gewerkschaft im Sinne unserer Beschäftigten aktiv zu bleiben", sagt Schäfer.

So bietet das MZG allen Schülerinnen und Schüler rückwirkend zum Jahresanfang 2020 eine Ausbildungsvergütung von mindestens 1.000 Euro je nach Lehrjahr an. "Wir möchten die Besten in unserer Schule haben und sind dafür auch bereit, die Ausbildung zu entlohnen", macht Schäfer klar. Keineswegs sei die Zahlung einer Ausbildungsvergütung selbstverständlich, wie das Beispiel einer kürzlich neu gegründeten Physiotherapie-Schule in Paderborn ohne Ausbildungsvergütung zeige.

Bürgermeister Andreas Bee unterstützt die Initiative der Geschäftsführung: "Gerade in den vergangenen Tagen habe ich Gespräche mit Schülerinnen und Schülern aus Bad Lippspringe geführt, die sich eine Entlohnung sehr wünschen. Wir setzen alles daran, eine gute Lösung für die Auszubildenden zu finden. Deswegen gehen wir parallel zu den Gesprächen mit der Gewerkschaft auch in den direkten Dialog". Wer sich jetzt für die Zahlung der rückwirkenden Ausbildungsvergütung zum 1. Januar 2020 entscheide, werde mit der nächsten Lohnabrechnung die entsprechende Auszahlung erhalten.

Foto: Bodo Zeidler
Geschäftsführer Achim Schäfer und Bürgermeister Andreas Bee in der Bibliothek des Lippe-Instituts